Liebe Gäste, liebe Förderer unserer Arbeit, liebe Mitglieder unserer Regionalgruppe,
wieder einmal dürfen wir gemeinsam Rückschau halten. In den letzten Jahren ist uns bewusst geworden, dass es nicht selbstverständlich ist, gemeinsam feiern zu können. Schön, dass wir zusammen sind!
Im Vorfeld der Weihnachtsfeier halte ich natürlich Ausschau nach einem roten Faden für unseren Rückblick. Alles, was wir erlebt und getan haben, einfach nur aufzuzählen, wäre arg langweilig. Und langweilig ist unsere Arbeit definitiv nicht.
In der letzten Woche entdeckte ich in der Ostseezeitung einen Artikel, der mich sehr ansprach. Der Titel war: ‚„Ackerlöper“ findet Silberschatz`. Darin geht es unter anderem um einen Bodendenkmalpfleger von der Insel Rügen, der einen Silberschatz entdeckte: 6000 Silbermünzen aus dem 10. Und 11. Jahrhundert. Wie wir sehen, sind auch auf Rügen Ehrenamtliche unterwegs, die ihre Freizeit investieren.
In einem anderen Artikel, in dem es auch um diesen Silberschatz geht, sagt die Kulturministerin Bettina Martin: „Die Arbeit der rund 250 ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger ist enorm wichtig. Mit viel Wissen und Herzblut leisten sie Großartiges. Sie sind unverzichtbar für den Erhalt unseres kulturellen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern.“ Warme Worte, sehr warme Worte …
Die andere Seite der Medaille ist, dass die „Ackerlöper“, die Entdecker zur offiziellen Präsentation des Schatzes in Schwerin gar nicht eingeladen waren. Die warmen Worte konnten sie in der Zeitung lesen oder im Nordmagazin hören…
Herr Backhaus, unser Minister mit den vielen Ressorts, hat sicher auch viele warme Worte für uns als Ehrenamtliche übrig. Das ist nett, sehr nett … Wir aber wissen, dass wir nicht auf ein Lob von oben warten sollten.
Ehrenamtliche Arbeit: Was bedeutet sie uns? Warum arbeiten wir in unserer Freizeit? Warum frieren wir uns bei der Mittwintervogelzählung und nicht nur dort die Hacken ab?
Unsere Antworten sind mit Sicherheit unterschiedlich. Wir sind ja auch unterschiedlich. Gott sei Dank! Das haben wir ja im Rückblick vor einem Jahr ein wenig beleuchtet.
Viele unserer Antworten wären aber auch ähnlich. Machen wir die Probe aufs Exempel: (Warum engagiert Ihr Euch ehrenamtlich?) Freude am Miteinander, Freude an der Tierwelt, Lernen, der Umwelt helfen, etwas bewegen…
Ist Euch aufgefallen, dass keiner aufgezählt hat, dass ihm das Lob von Herrn Backhaus wichtig ist? Die Denkmalschützer reagierten ähnlich. Da heißt es: „Unsere Anerkennung spüren wir, wenn wir einen Fund entdecken“. Wir als NABU-Gruppe suchen und finden keine alten Münzen. Die Freude an unserer Arbeit speist sich aus anderen Quellen.
Nun ist es ja so, dass es den Leuten da ganz oben ziemlich egal sein kann und wohl auch egal ist, ob wir Freude an der Natur haben. Was macht unsere Arbeit denn relevant für die Gesellschaft?
Ein wichtiges Echo auf diese Frage bekommen wir immer wieder von unseren Partnern: Seit vielen Jahren arbeiten wir vertrauensvoll mit den Vertretern des behördlichen Naturschutzes, der UNB und dem LUNG zusammen. Auch zu den Vertretern der Forst und zum Naturpark Insel Usedom besteht ein gutes Verhältnis. Zur Jägerschaft haben wir Verbindungen, auch zu Mitgliedern anderer Naturschutzorganisationen wie dem Verein Jordsand und dem BUND. Auch mit dem THW und dem Verein Rewilding OderDelta ist eine Zusammenarbeit entstanden.
Es gibt aber auch noch die „Kämpfer dazwischen“, die nicht zu Vereinen oder Behörden gehören: Torsten Lauth engagiert sich seit vielen Jahren im Greifvogelschutz bei der Horstbetreuung und Beringung der Jungvögel. Die Zusammenarbeit mit ihm ist für uns eine feste Größe. Wir wollen auch die sehr wertvolle Zusammenarbeit mit einzelnen Landwirten in den Naturschutzgebieten nicht vergessen.
Aus all diesen unterschiedlichen Richtungen kommt immer wieder das Echo, dass die Erfahrungen und das angereichte Wissen, die unsere Gruppenmitglieder im Lauf der Jahre beim Erleben der Landschaft, der Tiere und Pflanzen, den ökologischen und damit verbundenen gesellschaftlichen Zusammenhängen erworben haben, von besonderem Wert sind. Wir haben es oft nicht auf dem Schirm, aber es ist so, dass all die Monitoringergebnisse, die wir erfassen, auch von finanziellem Wert sind. Wer unsere Zahlen nutzen darf, spart das Geld für hauptamtliches Monitoring. Eine einfache Rechnung.
Es ist nicht überall so, aber hier in unserer Region sind wir in der glücklichen Lage, dass wir die Wertschätzung unserer Arbeit im Laufe des Jahres aus verschiedenen der genannten Richtungen auf persönlicher Ebene erfahren. An vielen Stellen arbeiten wir auf Augenhöhe zusammen. Dafür sind wir von Herzen dankbar. Unseren Dank wollen wir mit einem der schönen NABU-Kalender bekräftigen. Heute sind leider nur Dietmar Weier, Lena, Torsten Lauth und Ulf Wigger hier. Auch Ute Schreiber, Philip Riel, Samuel Knoblauch, Herr Adolphi, Tom Böhland, der Landwirt im NSG Gnitz und der Landwirt am Peenemünder Haken, auch Frau Dr. Muschkowitz und Frau Dr. Bunczek, eine treue Spenderin, bekommen einen. Uwe Wobser bekommt unseren Dank, einen Kalender möchte er nicht haben.
Ich habe das Pferd heute von hinten aufgezäumt: Von der Zusammenarbeit habe ich zwar gesprochen, aber nicht davon, was wir eigentlich so machen. Es liegt in der Natur der Sache, dass das fachliche Können in unserer Gruppe unterschiedlich verteilt ist. Schnell ist man in menschlichen Wertungskategorien wie „Gut und nicht so gut“ oder „Wichtig und Unwichtig“. Aber jeder, der schon ein wenig länger dabei ist, weiß dass es ohne kleine Anfänge nicht geht. Das Wesentliche an unserer Arbeit ist die Liebe zu all dem, was uns lebendig umgibt und die Leidenschaft, es näher kennenzulernen. Das braucht Zeit, das geht nur mit kleinen Anfängen.
Ein Großteil der regelmäßigen Arbeit in unserer Gruppe besteht im Monitoring. Da sind die Arbeitsfelder sehr vielfältig. Das beginnt bei den eben genannten kleinen Anfängen, dem schlichten Beobachten und gern auch Notieren dessen, was uns so im Alltag begegnet, es führt weiter über die Stunde der Wintervögel und die Stunde der Gartenvögel. Einige Mitglieder unserer Gruppe notieren die Erstankunftsdaten der Zugvögel, manche erfassen die Brutergebnisse der Weißstörche. Auch in diesem Jahr war das Ergebnis leider wieder sehr kläglich, und sie betreuen die Storchenbeobachter vor Ort. Einzelne Mitglieder erfassen die Ringnummern bei Möwen, Gänsen und Schwänen und leiten diese weiter. Wir erfassen die Kormoranbestände im Gebiet, die Brutbestände der Graureiher wie auch die der Uferschwalben, beteiligen uns an den nationalen Gänsezählterminen und an den monatlichen Wasservogelzählungen am Peenemünder Haken.
Einzelne Mitglieder unserer Gruppe betreuen ausgewählte Naturschutzgebiete und andere Flächen. Die Bestände der Orchideen auf den Orchideenwiesen in Ahlbeck, Bansin, Kölpinsee und Zempin sowie im NSG Südspitze Gnitz zählen wir. Auch das Brut- und Rastvogelmonitoring in den Poldern des Peenetals, also Waschow, Klotzow, Pinnow und die Murchiner Wiesen gehört zu unseren Arbeitsfeldern.
Unser Jahreshöhepunkt liegt mitten im Winter: die Mittwinter-Wasservogelzählung. Bald ist es so weit.
Sehr viele dieser Aufgaben laufen teils seit Jahrzehnten und oft in geduldiger Kontinuität von Bernd organisiert. Ich denke da nur an den regelmäßigen Kleinkrieg, um die Betretungserlaubnisse für den Peenemünder Haken zu bekommen. Danke, lieber Bernd für all Deinen Einsatz!
Einsatz ist das richtige Stichwort für einen weiteren Arbeitsschwerpunkt: Gern beteiligen wir uns an Arbeitseinsätzen oder führen selbst welche durch. Zu Beginn des Jahres hatte die UNB zu einem Arbeitseinsatz im NSG auf dem Gnitz eingeladen. Mehrere Mitglieder unserer Gruppe beteiligten sich am Freischneiden von Flächen, schnitten Buschwerk und Bäume zurück, um die Rasenmäherarbeit der Schafe zu unterstützen. Im Frühling war blühender Knöllchensteinbrech die Antwort darauf. Der Folgeeinsatz jetzt im Herbst konnte leider nicht durchgeführt werden.
Im Februar trafen wir uns wieder auf dem Herrendamm, um dort die Kopfweiden zu beschneiden. Das Arbeiten machte Spaß, wir schafften viel. Zum Schluss versorgte Klaus Behn uns dankbar mit Honiggläsern. Wir ahnten nicht, dass es für die meisten von uns das letzte Mal war, dass wir Klaus getroffen haben. Bald darauf wurde seine Krebserkrankung diagnostiziert. Nun lebt er nicht mehr, im Oktober ist er verstorben.
Wir müssen damit leben und leben damit, dass Mitglieder unserer Gruppe dem Ende ihres Lebens entgegengehen. Jahrzehnte lang haben sie unter vollem Einsatz mitgearbeitet. Die Kräfte werden geringer. Niemand hat die Länge seines Lebens in der Hand. Wir wollen es im Blick behalten, dass niemand sich aus der Gruppe zurückziehen muss, weil er nicht mehr genug leisten kann. Das sind Dinge, die bei keinem Ministerium Beachtung finden. Da gehört so etwas ja auch nicht hin.
Diese Seite unserer Gemeinschaft, die kollegiale Seite, ist aber wichtig. Sie ist nicht nur wichtig für alle Beteiligten, sondern auch für den Charakter der Gruppe. Es wäre schlimm, wenn wir uns nur darüber definieren, was wir leisten. Menschlichkeit in all ihren Facetten gehört dazu.
Deswegen ist - wie auch unser gemütliches Beisammensein hier - unser jährliches Sommerfest so wichtig: Zeit miteinander verbringen, die eine oder den anderen einmal von einer ganz anderen Seite erleben, gemeinsam essen und Erfahrungen austauschen. In diesem Jahr trafen wir uns bei Frau Cornelia Lorenz in Klotzow. Wir lernten nicht nur eine interessante Frau kennen, ihr Haus und ihr Grundstück, wir übten uns auch in Wetterhärte. Nach wochenlanger Trockenheit verdarb uns der einsetzende Landregen die Exkursion. Der guten Laune tat das aber keinen Abbruch.
Mit den Exkursionen war es im vergangenen Jahr ohnehin ein wenig skurril. Das Wetter zwang uns zweimal zum Verschieben der Termine. Diejenigen, die an der später doch noch stattfindenden Exkursion zum Riether Werder und der Mini-Kranichexkursion mit maximalen Erlebnissen teilnehmen konnten, kamen voll auf ihre Kosten. Andere, die wegen der Verschiebung nicht mitmachen konnten, mussten zurückstecken. Aber wer den Jubel von Bernd hörte, der sich über die vollständige Rupfung einer juvenilen, frischtoten Zwergmöwe freute, der wusste, dass es sich trotzdem gelohnt hat. Wir anderen freuten uns am lebendigen Getier, der riesigen Brutkolonie und über den lebendigen Bernd 😉
Die Botanikexkursion mit Werner Schnapp war hingegen auch wettertechnisch ein voller Erfolg. Das Wetter stimmte und wir schauten, lernten, erlebten, verglichen und plauderten, dass es eine Lust war. Am eindrücklichsten fand ich die Pflanze namens Vogelfuß: unscheinbar zu unseren Füßen, dass es so etwas überhaupt gibt!
Zum geselligen Beisammensein gehört für uns seit vielen Jahren auch die Teilnahme an der Arbeitsberatung der ehrenamtlichen Naturschützer, die von der UNB organisiert wird. In diesem Jahr fand sie wieder in Anklam statt: Orchideen in MV, glaziale Geschichte unseres Landes, Raubwürger und Palludikultur sind nur einzelne Themen, um die es dort ging. Spannende Ergänzungen unserer Arbeit und Blicke über den Tellerrand! Auch dieses Mal war wieder genug Zeit zum Austausch am Rande. Diese Veranstaltungen sind u.a. als Dank an uns ehrenamtliche Naturschützer gedacht. So nehmen wir sie auch wahr. Dankeschön!
Monatlich treffen wir uns zu Arbeitsberatungen. Vielen Dank an alle, die sich auf diese Weise in die Arbeit einbringen! Traditionell treffen wir uns im Kellerraum des Naturschutzzentrums in Karlshagen. Es gibt gemütlichere Orte, aber da sind unsere Wurzeln. Zur Mitgliederversammlung im März und im Dezember zur Weihnachtsfeier sind wir hier in der Aula der KGS. Es gibt noch eine andere Ausnahme von dieser Regel: Im Mai treffen wir uns im NSG auf dem Gnitz. In diesem Jahr hatten wir dazu die Mitglieder der Greifswalder NABU-Gruppe eingeladen. Leider konnten es nur Sabrina Rilke und Peter König schaffen, zu kommen. Es war trotzdem ein gelungener Abend, nicht zuletzt durch die zünftige kulinarische Versorgung. Carsten Freitag hatte am Grill alles im Griff. Dankeschön!
Zum Spektrum unserer Arbeit gehört die Öffentlichkeitsarbeit: Gespräche und Beratungen auf den unterschiedlichsten Ebenen. Ihr alle habt das sicher schon erlebt, wenn Nachbarn um Rat fragen oder wenn man sich plötzlich mitten in einer Diskussion um die Gestaltung des Heimatortes wiederfindet. Eine besondere Form der Öffentlichkeitsarbeit organisiert Jana mit der Betreuung unserer Homepage. Vielen Dank dafür!
Auch in diesem Jahr wurden Bitten um Stellungnahmen zu unterschiedlichen Eingriffen in die Natur an uns gestellt. Einige konnten wir bearbeiten, andere sind für uns eine Nummer zu groß. Auch das gehört dazu: Wir können nicht alles machen. Wir sind nicht berufen, die Welt zu retten.
Können wir etwas bewegen? Sollten wir uns nicht besser einfach nur in die Betrachtung der Natur flüchten angesichts von Bergen an Herausforderungen, die auf die Landschaft, die noch einigermaßen intakte Ökologie, auf Pflanzen, Tiere und nicht zu vergessen uns Menschen zukommen? Ich nenne hier nur Stichworte wie Klimakrise, LNG, Moorwiedervernässung, Containerterminal in Swinemünde…
Ich glaube, diesbezüglich haben ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger es etwas leichter. Meiner Meinung nach ist es vollkommen legitim, wenn wir uns bis zu einem gewissen Grade in die Natur flüchten. Die Herausforderungen sind zu groß, die Ungewissheiten zu stark, als dass naturgeprägte Menschen, wie wir es nun mal sind, das alles locker wegstecken können. In der Natur können wir Kraft schöpfen, können wahrnehmen, dass das Leben noch anderes bietet als menschliche Ignoranz, Dummheit und Geldgier.
Die meisten von uns sagen sich dann aber, dass man vielleicht doch noch etwas bewegen kann. Und: gemeinsam geht es bekanntlich besser. Gut, dass es die Gruppe gibt!
Zu unserer Gruppe gehören aktuell 215 Personen. Ihr seht, dass bei weitem nicht alle zum aktiven Kern unserer Gruppe gehören. Aber jedes Mitglied zahlt seinen Beitrag, von dem auch wir als Gruppe etwas haben und ein jedes Mitglied bewegt in seinem Lebensraum etwas zum Wohle der Natur, irgendwie. Da ist es nur richtig, dass wir das als Gruppe wertschätzen.
Ute Gellendin hat es in diesem Jahr übernommen, den Jubilaren, 10-, 20-, 30jährige Mitgliedschaft usw., einen Dank zu schicken. Auch neue Mitglieder werden durch sie im Namen der Gruppe willkommen geheißen. Ebenso hat Ute es übernommen, die Anträge für die Ehrenamtskarte-MV für uns zu stellen. Wer dazu etwas wissen möchte, kann sich gern an sie wenden. Vielen Dank Ute, dass Du diese Arbeit leistest!
Auf der Landesvertreterversammlung des NABU im Frühjahr erfuhren wir, dass der NABU MV mittlerweile über 9000 Mitglieder hat. Man möchte denken, dass das landesweit nicht allzu viele sind. Die Zahl hört sich jedoch anders an, wenn man dagegenhält, dass die mitgliederstärkste Partei im Land nur um die 3000 Mitglieder hat. Wir als NABU sind offenbar keine zu unterschätzende Größe. Dem Herrn Backhaus, man mag von ihm denken, was man will, ist das mittlerweile bewusst geworden. Er lässt sich auf regelmäßige Gespräche mit NABU-Vertretern ein. Natürlich wissen wir alle, dass es sehr dicke, sehr harte Bretter sind, die da gebohrt werden. Aber besser ist es, mit dem Bohren anzufangen, als gar nichts zu tun.
Wir wissen auch, dass die schiere Mitgliederzahl nichts ausrichten kann, wenn es darum geht, das regelmäßige Monitoring abzusichern. Wir brauchen Mitglieder, die willens sind, sich in die Ornithologie hineinzuarbeiten. Es ist ein Spagat, ein wenig wie das Lernen in der Schule: Ohne Freude an der Arbeit funktioniert Lernen nicht, ohne Beharrlichkeit und Einsatzbereitschaft aber genauso wenig. Die alten Hasen können nicht mehr so, wie ehedem, ich habe es vorhin erwähnt, Nachwuchs wird gesucht. Schaffen wir es als Gruppe, in dieser Weise weiterzuarbeiten? Oder wird sich unser Arbeitsschwerpunkt verändern müssen? Das bleibt noch offen.
Es gibt auch so manches andere Thema, das uns umtreibt.:
Die endlose Geschichte mit der Wasser-Unterversorgung des Kachliner Sees, die so eng mit der jahrzehntelangen und aktuellen Wasser-Misswirtschaft auf der Insel zusammenhängt, bleibt ein Dauerbrenner. Damit hängt die Wasserlandschaft am Wolgastsee zusammen, die uns Sorgen macht. Sie rückte ja durch das erfolgreiche Anbringen der Schellentenkästen und unsere Exkursion im letzten Jahr mehr in den Gruppenfokus.
Die Biber fühlen sich wohl im Land. In diesem Jahr haben wir im Frühjahr die bisher früheste Meldung eines jungen Bibers am Strand bekommen. Das Thema „Biber am Strand“ zog sich bis in den Herbst hinein, auch das ein Rekord. Im April sackte der Bahndamm bei Hohendorf durch die Bibertätigkeiten ab und das ist nur die Spitze des Eisberges. Da muss politisch etwas geschehen.
Die Bautätigkeiten in Swinemünde können wir nicht beeinflussen. Trotzdem beobachten wir sie mit vielen Fragezeichen.
Es gäbe noch viel zu erzählen von einzelnen Projekten, von Steinen im Weg, von endlosen diplomatischen Gesprächen, von Müdigkeit hier und von vollem Körpereinsatz da. Dafür haben wir nachher dann noch Zeit.
Zum Schluss aus der Fülle noch zwei besondere freudige Ereignisse in diesem Jahr: Im Frühjahr konnten wir im NSG Gnitz zum ersten Mal nach vielen Jahren blühende Kuhschellen nachweisen. Viele Gespräche, wohlüberlegte Bodenbearbeitung, Aussaat, Pflanzung und geduldiges Abwarten über Jahre hinweg sind dem vorausgegangen. Die frischen Blüten schmeckten leider den Rehen gar zu gut. Aber jetzt im Herbst blühten noch ein paar Exemplare, ein schöner Anblick!
Und: Im frühen Sommer gab es den ersten Nachweis einer Bienenfresserbrut auch auf der Insel. Dazu musste nichts getan werden, sie kamen von selbst.
Wenn Ihr aufmerksam zugehört habt, wisst Ihr, dass es falsch wäre, anzunehmen, solche Höhepunkte wären das Normale im Leben unserer Regionalgruppe. Unseren Bodendenkmalpflegern geht es ähnlich. Normalerweise finden sie bei ihren Unternehmungen kaum etwas. So läuft nun mal das Leben.
Das ist für uns aber kein Grund zum Versauern. Wir wollen uns miteinander darüber freuen, dass wir ein lebendiges, erfolgreiches Jahr in unserer Gruppe und darüber hinaus gestaltet haben. Daran habt Ihr alle Anteil. Und so sage ich Euch Danke für Euer Mittun:
Heute nenne ich mal Karl-Heinz Loist als unser Ehrenmitglied als ersten. Und dann in der umgekehrten Reihenfolge des NABU-Eintritts:
Rudi Kuszak
Ute Gellendin
Christina Bomke
Sandra Rath
Cornelius Friedrich
Sabine Gronwald
Susanne und Christiana Nowak
Familie Freitag
Brigitte Arnold
Marisa Kaster
Winfried Becker
Jutta Lucht
Edeltraud Schmurr
Familie Wenzlaff
Familie Räsch
Harald Jürgens
Christiane Beck
Dirk Weichbrodt
Werner Schnapp
Wolfgang Nehls
Bernd Schirmeister,
Thomas Eschenauer
Olaf Wenzel
Werner Scheibelt
Günther Meier-Hilbers
Ein jeder von Euch hat auf seine Weise etwas zum Gelingen der Arbeit in diesem Jahr beigetragen. Habt vielen Dank dafür! Und nun lasst uns gemeinsam essen und trinken und den Abend genießen!
Kathrin Räsch