Ein Vormittag am Gnitz

Am 8.2.2023 bei der Monatsversammlung  der NABU-Regionalgruppe Usedom hatte Kathrin Räsch angeregt, Wolfgang Nehls auf seiner vertrauten Begehungstrecke des Gnitz zu begleiten.

 

Der Dienstagmorgen (14.02.23) war grau mild, fast windstill. Es  lag eine hohe geschlossene Wolkendecke über Usedom. Marisa Kaster, Karl-Heinz Loitz und Cornelius Friedrich trafen sich in Bansin und holten Wolfgang um 10 Uhr in Zinnowitz ab. Ziel waren die ihm dort oft begangenen Bereiche.

Erste Station war der Hafen von Krummin und seine alten Bekannten waren schon da : Gänsesäger, links im kleinen Ruderboothafen, auch weiter draussen im offenen Achterwasser, dazu auch Haubentaucher, Zwergsäger, Stockenten und etliche andere Unerkannte, abseits am Schilf einige Höcker- und Singschwäne.

 

Wolfgang ließ von der Hafenkante seinen Blick von rechts nach links über den gegenüber der Krumminer Wiek liegenden, sanft gewellten Gnitz wandern - Weisser Berg, Fuchsberg, Fliederberg, Freitagsberg. Zu jedem hatte er seine Erinnerungen. Er beschrieb den einzigen Punkt im Peenestrom vor der Südspitze des Gnitz, von dem aus drei Kirchtürme zu sehen sind : von Lassan, Wolgast und Usedom. War man dorthin mit Freunden gerudert, war dies Anlass für einen Schnaps.

Von Krummin fuhren wir über den Deich Richtung Neuendorf nach Lütow zum Ferienresort Möwenort und gingen die halbe Strecke Richtung Gnitzer Spitze, um danach zur ‚Mell‘, einer flachen Ausbuchtung des Achterwassers bei Zinnowitz zu fahren.

 

Für Marisa und Cornelius war dies eine neue Ecke. Der Deich bildete einen gut begehbaren Weg. Vor uns rastete ein Trupp von ca. 80 Weisswangengänsen, die uns überraschend nah herankommen ließen. In größerer Entfernung lagerte eine gleich grosse Gruppe von Bless- und Graugänsen, die sich weder an uns noch einem joggenden Paar störten. Nicht zu sehen waren die Biber, jedoch ihre Spuren - die Wechsel vom Wasser über den Deich und hin zu den hellen Kegeln der von ihnen gefällten Weiden.

Zu jedem Winkel hatte Wolfgang eine Geschichte. Er wusste: Adler können nicht zählen. Zur Beobachtung eines Seeadlerhorstes gingen sie früher zu zweit zu einem nahen Schirmversteck, was die Adler aufsteigen ließ. Dann ging einer zurück und auch die Adler kamen wieder.

 

Gegen Mittag kehrten wir nach Zinnowitz zurück und Wolfgang lud uns zum Ausklang zu Kaffe und Kuchen ein. So endete für uns ein reicher Vormittag auch noch lecker. Wir wollen einen solchen Ausflug wiederholen, denn das Gute im Leben möchte nicht nur erinnert, sondern erneut gelebt werden. 

Bericht: Cornelius Friedrich

Fotos: Marisa Kaster, Cornelius Friedrich


Fasan auf Usedom

Einen eher seltenen Gast kann man aktuell auf der Insel Usedom beobachten. Unser Gruppenmitglied Marisa Kaster hatte das Vergnügen, diesen wunderschönen Fasan in der Nähe von Wolgast zu entdecken. Der Fasan scheint recht zutraulich zu sein und begleitete sie eine Weile.

 

Ursprünglich stammen Fasane aus Mittelasien, leben aber inzwischen, auch aufgrund regelmäßiger Aussetzungen, in ganz Mittel- und Westeuropa. Zu entdecken ist der Fasan überwiegend in Feldfluren. 

 

Fasane gelten in Deutschland als besonders geschützte Art. Im Laufe der letzten Jahre sind die Bestände in ganz Deutschland eingebrochen. Die Gründe dafür sind u.a. harte Winter mit Schnee und nasse Sommer, aber auch intensive Landwirtschaft, die Arten der Agrarlandschaft zusetzt.

 

Inzwischen hat es der Hühnervogel bereits in die Ostseezeitung geschafft. Bleibt zu hoffen, dass unser Usedomer Fasan sich noch lange auf unserer Insel wohlfühlt. 


Tierisches Familienleben

Unser Mitstreiter Winfried Becker hatte das große Glück, dieses Familienbild der Kraniche an der Zerninseesenke zu beobachten. 

 

Wenngleich uns die Störche immer mehr verlassen, so scheint die Entwicklung bei den Kranichen in eine positive Richtung zu nehmen. 

Auch bei den Schellenten kündigt sich Nachwuchs an. Vor 2 Jahren wurden durch unsere Regionalgruppe mehrere Nistkästen für Schellenten angebracht. In diesem Jahr konnten wir nun erstmals feststellen, dass diese Kästen für die Brut genutzt werden. Das Foto zeigt bereits die zweite Brut in diesem Jahr. Die erste Entenmutter hatte 11 Junge erfolgreich "zu Wasser gebracht". 

Wir freuen uns, dass sich unsere Arbeit an dieser Stelle ausgezahlt hat und wir somit wieder einen Teil zum Artenschutz beitragen konnten.

 

Unsere Berichte zum Nistkastenbau kann man hier noch einmal nachlesen:

Nistkästen für Schellenten

Entwicklung der Schellenten am Wolgastsee

 

Vielen Dank an Winfried Becker für die Fotos  und das Teilen der Beobachtungen!


Star-Formation

Karin Ott aus Koserow konnte Ende Februar auf der Insel Rügen in Binz am Schmachter See die Formation der Stare beobachten. 

Stare gelten als gesellige Brutvögel, die sich vor allem außerhalb der Brutzeit zu großen Schwärmen zusammenfinden und spektakuläre Formationsflüge vollführen. Eine solche Formation kann man gut auf den Fotos von Frau Ott erkennen.

 

Mittlerweile gehört der Star leider zu einer gefährdeten Art in Deutschland. 

 

Vielen Dank an Karin Ott für die Zusendung dieser beeindruckenden Fotos!