Jahr | 2018 | 2019 | 2020 |
Gesamtzahl | 53500 | 40960 | 42639 |
Mildwinter* | Mildwinter* | Mildwinter* | |
Artenzahl | 47 | 45 | 52 |
*Diese Angabe ist nicht im meteorologischen Sinn zu verstehen, sondern bezieht sich auf die Bedingungen zum Zeitpunkt der Zählung. |
Aber z. B. waren es 2013 nur 31 Arten. Extrem hohe Artenzahl, viele Arten kamen nur in geringen Anzahlen zur Beobachtung, wenige Arten dagegen in hohen Konzentrationen, ein typisches Winterbild mit aber doch ein paar Ausreißern
Schwerpunktgebiete:
Aber auch die Zählstrecken am Achterwasser und Stettiner Haff erwiesen sich als wasservogelreich. Unter den Gebieten ist jedoch ähnlich wie im vorigen Jahr kein Zählgebiet, das Konzentrationen von über 10000 Wasservögeln aufwies, was sonst immer der Fall war. Zählgebiete an der Ostsee fehlen bei den wasservogelreichsten Strecken.
2018 | 2019 | 2020 | |
Kormoran | 4948 | 4298 | 6098 |
Größere Ansammlungen fischender Kormorane gab es am Peenestrom, deren Herkunft unklar ist und am Stettiner Haff sowie von den Schlafplätzen am Schmollensee und Gothensee, die in diesem Winter durchgängig besetzt sind.
2018 | 2019 | 2020 | |
Graugans | 4478 | 5479 | 5482 |
Fast identischer Rastbestand im Vergleich zum Vorjahr, seit Jahren steigende Tendenz, inzwischen im Winter oft häufiger als die nordischen Arten. Nahrungsgebiete sind die großen Niedermoorwiesen, in deren Nähe sich dann meist auch die Schlafgewässer befinden.
2018 | 2019 | 2020 | |
Stockente | 11904 | 8671 | 4022 |
Die Art liegt jährlich in der Spitzengruppe, häufigste Gründelente. Aber in diesem Jahr deutlich geringerer Rastbestand, vermutlich sind größere Anteile der Population auf Grund des milden Winters östlich und nördlich verblieben, keinesfalls zeigen die Zahlen Rückgänge an.
2018 | 2019 | 2020 | |
Gänsesäger | 3060 | 3132 | 3184 |
Ähnlicher Rastbestand wie in den Vorjahren, wohl wie bei der Stockente großräumigere Verteilung des Winterbestandes in Europa, Konzentration auf zwei Zählgebiete am nördlichen Achterwasser und im Haff.
Hierzu zählen erneut die grauen Gänse, die aufgrund fehlenden Schnees und offener Gewässer günstige Nahrungsbedingungen und störungsarme Schlafplätze vorfanden.
2018 | 2019 | 2020 | |
Blässgans | 4478 | 2103 | 2889 |
Bei dieser Art halten sich Mildwinter- und Eiswinterrastbestände oft die Waage. In strengeren Wintern weichen viele Blässgänse in westlich gelegene Winterquartiere bis nach Holland aus. In milden Wintern kommen viele gar nicht bis zu uns und verbleiben östlich. Zudem gab es angrenzend an unsere Zählgebiete südlich der Peene große Ansammlungen. Blässgänse nutzen die Landschaft recht großräumig, so dass manchmal innerhalb kurzer Zeit immer wieder wechselnde Rastbestände beobachtet werden können, manchmal auch störungsabhängig, wie z. B. durch jagdliche Aktivitäten.
2018 | 2019 | 2020 | |
Haubentaucher | 487 | 470 | 634 |
In den beiden vorherigen milden Wintern gab es eine gute Übereinstimmung, wobei z. B. Ende 2017 noch über 700 Ind. auf dem südlichen Achterwasser rasteten. Witterungsbedingt gibt es jedoch auch größere Schwankungen wie 2017 nach ausgeprägter Winterflucht hierher. Haubentaucher halten sich nur in kleiner Zahl auf den Binnengewässern auf, sondern nutzen eher die inneren Küstengewässer und auch die Ostsee zum Überwintern.
2018 | 2019 | 2020 | |
Graureiher | 154 | 174 | 209 |
Die Art ist stark von offenen Binnengewässern abhängig, kann in Kälteperioden im Gegensatz zu anderen Wasservögeln auch nicht auf die Ostsee ausweichen. Ähnlich wie der Silberreiher können sich Graureiher jedoch auf Mäusenahrung umstellen, wenn diese ausreichend zur Verfügung stehen und die Wiesen schneefrei sind.
2018 | 2019 | 2020 | |
Weißwangengans | 1177 | 912 | 1476 |
Die Art tritt selten in reinen Trupps auf, sondern eher vergesellschaftet mit Blässgänsen. Dabei wird Grünland bevorzugt. Weitere große Ansammlungen mit über 2500 Ind. gab es südlich der Peene. In den letzten Jahren gab es deutliche Zunahmen, was auf steigende Brutbestände in der russischen Arktis zurückzuführen ist.
2018 | 2019 | 2020 | |
Eisente | 280 | 495 | 1121 |
Keine Zunahme, sondern erfassungsbedingt. Die Art hält sich ausschließlich an der Außenküste auf, meist offshore, also küstenfern, wo sie z. B. in der nicht tiefen Pommerschen Bucht große Rastbestände bildet und nach Muscheln taucht. Manchmal kommen Trupps auch dichter an die Küste, wo sie bei Wellenschlag aber oft der Beobachtung entgehen.
2018 | 2019 | 2020 | |
Sturmmöwe | 578 | 533 | 1459 |
Ebenfalls keine Zunahme, sondern nahrungsökologisch bedingt. Bei nasser und milder Witterung sucht die Art verstärkt in terrestrischen Habitaten Nahrung, z. B. auf überschwemmten Wiesen nach Regenwürmern und kommt dann natürlich besser zur Beobachtung, als wenn sie auf dem Meer nach Fischen jagt.
2018 | 2019 | 2020 | |
Silberreiher | 56 | 143 | 143 |
Inzwischen zählt die Art zu den regelmäßigen Überwinterern in wechselnder Zahl, aber selbst in strengen Wintern verbleiben einige Ind. Dieselben Silberreiher wie im vorigen Jahr werden es wohl nicht gewesen sein, aber die Übereinstimmung ist schon frappierend. Allerdings war die Verteilung jetzt völlig anders. Neben den üblichen Konzentrationen im Peenetal gab es bis auf die Ostseeküste in fast allen Zählgebieten Beobachtungen. Ursache ist klar die für die Reiher günstige Nahrungssituation. Fisch wird kaum gefressen, dafür umso mehr Wühlmäuse auf den Wiesen, die in diesem Winter in hoher Zahl als energiereiche und leichte Beute zur Verfügung stehen.
2018 | 2019 | 2020 | |
Höckerschwan | 674 | 748 | 770 |
Ähnlich wie der Singschwan nutzt die Art überwiegend Rapsfelder zur Nahrungssuche. Auf Gewässern sind meist nur kleine Trupps anzutreffen, auf den Binnenseen oft nur überwinternde Revierpaare. Konzentrationen gab es im nördlichen Peenestrom sowie im Peenetal.
2018 | 2019 | 2020 | |
Blässralle | 774 | 1099 | 1292 |
Die Art braucht offene Binnengewässer, um tauchend an Muscheln und Wasserpflanzen zu kommen. Konzentration nur auf dem Haff und am Peenestrom (Hafen Lassan) sowie im Peenetal.
2018 | 2019 | 2020 | |
Lachmöwe | 956 | 1099 | 1283 |
Konzentration ganz überwiegend an der Ostseeküste, wo sie auch von Fütterungen durch Touristen profitiert.
2018 | 2019 | 2020 | |
Schellente | 4530 | 1350 | 799 |
Auffallend niedriger Rastbestand, nur in drei Gebieten gab es kleinere Ansammlungen, auf der Ostsee fehlte sie im Gegensatz zu härteren Wintern sogar weitestgehend.
2018 | 2019 | 2020 | |
Zwergsäger | 587 | 2590 | 699 |
Nach dem vorjährigen Allzeithoch wieder Rastzahlen im für Mildwinter üblichen Bereich. Konzentration im Stettiner Haff und nördlichen Achterwasser, dort wurden in dichten Pulks windgeschützte Buchten zur Rast aufgesucht. Fischjagd findet oft direkt am Schilfrand statt.
2018 | 2019 | 2020 | |
Saatgans | 1429 | 961 | 2878 |
Hier muss man sich vor zu engen Interpretationen hüten, denn die Gänse nutzen die Landschaft großräumig und ziehen auf der Suche nach geeigneten Nahrungsflächen weit umher. Die Saatgans ist von den grauen Gänsen diejenige mit dem breitesten Nahrungsspektrum. Im Herbst werden vorwiegend Maisstoppeln genutzt, während es später Wintergetreide, Raps und/oder Grünland sein kann. Sowohl Tundra- als auch Waldsaatgänse kommen bei uns im Winter vor.
2018 | 2019 | 2020 | |
Reiherente | 4257 | 1979 | 2433 |
Davon allein 2249 auf dem südlichen Peenestrom über einer Muschelbank, von denen sie sich ernährt. Stark schwankende Zahlen sind oft witterungs- und nahrungsabhängig.
2018 | 2019 | 2020 | |
Bergente | 8635 | 35 | 492 |
Wieder ein sehr niedriger Wert. Die Art hat ihren Rastschwerpunkt in der Peenemündung. Dort rasteten im Usedom nächstgelegenen Zählgebiet gewaltige 70000 Bergenten in der Spandowerhagener Wieck, wo sie tagsüber schlafen. Nachts fliegen sie auf den Greifswalder Bodden, um tauchend Muscheln zu erbeuten. Auch bei dieser Art muss man sich vor zu kleinräumigen Aussagen hüten.
2018 | 2019 | 2020 | |
Silbermöwe | 1535 | 922 | 1516 |
Vergleichbarer Rastbestand wie 2018. Silbermöwen sind sowohl an der Außenküste als auch an den inneren Küstengewässern anzutreffen, wo sie überwiegend Fisch erbeuten.
2018 | 2019 | 2020 | |
Seeadler | 143 | 80 | 176 |
Vergleichsweise hoher Rastbestand. Der Einzugsbereich umfasst weite Teile von M-V, daneben aber auch Polen und in geringerem Maße Skandinavien, wie Ablesungen beringter Adler zeigen. Komfortable Nahrungssituation durch überwinternde Wasservögel, reichlich Fische, Fischereiabfälle, Aas und Jagdreste. Oft treten die Seeadler in beeindruckenden Gruppen auf. Schwankende Zahlen können aber auch erfassungsbedingt sein, da die Adler nicht den ganzen Tag aktiv sind, sondern oft über Stunden ruhen.
Dazu zählen einige Gründelentenarten, die in strengen Wintern sonst abwandern. Manchmal verbleiben wenige Ind. zwischen den großen Stockentenansammlungen. Meist kommt es nur in den Flachwasserpoldern im Peenetal in milden Wintern zum Verbleiben größerer Trupps. In diesem Jahr wurden jedoch auch an anderen Gewässern Gründelenten registriert.
Auch von einigen Limicolenarten gelangen Beobachtungen zur Mittwinterzählung. Während der Große Brachvogel jährlich am Peenemünder Haken überwintert, sind Nachweise der anderen Arten in dieser Jahreszeit nicht häufig.