Der erste praktische Einsatz unserer Gruppe im neuen Jahr fand im Polder Waschow bei Lassan statt.
Am 23.01.16 trafen sich Klaus Behn, Dirk Weichbrodt, Karl- Heinz Loist und Bernd Schirmeister, um unter der Anleitung von Olaf Wenzel das Schilf auf einer Insel im Polder zu mähen. Diese Arbeit findet bereits seit mehreren Jahren statt. Ziel ist es, den Schilfbestand auszulichten und zurückzudrängen. Dadurch sollen Brutmöglichkeiten für Möwen und Limicolen beschaffen werden. Inzwischen sind erste Erfolge zu erkennen. Das im Vorjahr neu aufwachsende Schilf steht bereits wesentlich dünner und schütterer als auf vergleichbaren Flächen in der Umgebung. Ein dauerhafter Erfolg ist allerdings nur möglich, wenn auf der Fläche zusätzlich auch im Sommer nach der Brutzeit gemäht ist, was in den letzten Jahren auch praktiziert wurde. Zu Bruten auf der Insel ist es bisher noch nicht gekommen. Im vorigen Jahr waren allerdings Lachmöwen zur Brutzeit anwesend und nutzten die Insel vorübergehend als Ruheplatz. Auch Graugansfamilien mit ihrem Nachwuchs stellten sich dort ein und verbissen das nachgewachsene Schilf zusätzlich.
Olaf Wenzel hatte die notwendige Technik mitgebracht. Auch die NABU- eigene Motorsense kam zum Einsatz. Nach einer kurzen Unterweisung ging es los. Die Insel war in diesem Jahr gut zugänglich, weil der Polder dick zugefroren war. Streifen für Streifen des Altschilfs fiel. Nach kurzer Zeit setzte intensiver Schneefall ein, der die Arbeiten zwar nicht störte, allen Teilnehmern aber deutlich ins Bewusstsein und vor die Augen rückte, dass der Winter noch nicht vorbei war. Vorbeifliegende Grauganspaare machten aber auch Hoffnung auf den kommenden Frühling. Aufkommender Weidenbewuchs wurde ebenfalls entfernt, damit die Insel nicht verbuscht. Bald war die Fläche wieder schön frei.
So war noch Zeit, auf einer benachbarten Fläche am Rand des Polders ebenfalls Schilf zu mähen, um die Rastmöglichkeiten für Limicolen auf dem Durchzug zu verbessern. Dort hatten früher sogar Kiebitze gebrütet, waren aber durch den zunehmend dichteren Schilfbewuchs verdrängt worden. Zudem droht der Polder an dieser Stelle weiter zu verlanden, weil das Schilf immer weiter ins offene Wasser hineinwächst. Klaus Behn versuchte sich immer wieder als Brandmeister. Das Schilf war schön trocken und die locker aufgeschichteten Haufen brannten gut, so dass auf diese Weise ein Teil der Biomasse dem Nährstoffkreislauf entzogen werden konnte.
Nach getaner Arbeit war noch Zeit, die alten Nester der Kormorankolonie in Augenschein zu nehmen. Viele waren bei den letzten Stürmen abgestürzt, werden von den Kormoranen sicher wieder neu errichtet. Auf die Bestandsentwicklung sind wir gespannt. Auch am Seeadlerhorst herrschte noch winterliche Ruhe, ebenso am benachbarten Fischotterbau.