Am Sonnabend, den 08.02.14 führte die NABU- Regionalgruppe Usedom ihren ersten Arbeitseinsatz des Jahres durch. Erschienen waren sieben Mitglieder.
Ziel war der Herrendamm zwischen Pudagla und Stagnieß. Dort hatten bereits vor Jahrzehnten die aktiven Mitglieder unserer Gruppe, Karl- Heinz Loist und vor allem Klaus Behn entlang des Dammes immer wieder Weiden gepflanzt. Diese sind inzwischen zu stattlichen Bäumen herangewachsen, bedürfen aber ständiger Pflege. Weiden sind sehr schnellwüchsig und bilden lange, schlanke Äste, die schnell ein hohes Gewicht erreichen. Durch den so entstehenden Druck kann die Krone der Bäume auseinanderbrechen, was oft den Tod der Weiden zur Folge hat. Deshalb müssen die Bäume regelmäßig geköpft, d. h. die langen Äste müssen entfernt werden. Kopfweiden werden sie deshalb auch genannt. Im Frühjahr schlagen die Bäume schnell wieder aus und bilden eine dichte Krone. Das ließ sich vor Ort sehr schön an den im vorigen Jahr gepflegten Weiden sehen. Durch den regelmäßigen Schnitt bleiben die Stämme relativ kurz und bilden am oberen Ende einen verdickten Kopf, aus dem die neuen Äste wachsen. Kopfweiden sind alte Elemente der bäuerlichen Kulturlandschaft. Früher wurde das Weidenholz der verschiedenen Arten mannigfach genutzt, so für Zäune, zum Flechten und als Brennholz. Auch dafür fanden sich zum Ende des heutigen Einsatzes dankbare Abnehmer. Harald Jürgens suchte sich besonders gerade gewachsene Äste aus, um sie als Stecklinge auf sein Grundstück zu pflanzen, damit sie später einen lebenden grünen Zaun bilden. Leben zieht mit zunehmendem Alter auch in die Kopfweiden ein. Oft entstehen Höhlen, die vor allem von Singvögeln zur Brut genutzt werden. Zwischen den Bäumen hat sich im Laufe der Jahre eine dichte Strauch- und Krautschicht aus den verschiedensten Arten herausgebildet. Ein erfreulicher Anblick in unserer oft ausgeräumten Landschaft, bietet die dichte Vegetation doch vielen Tierarten Wohnung, Nahrung, Deckung und Schutz. Dazu gehören Kleinsäuger, aber auch viele Singvögel wie Amsel, Neuntöter, Sumpfrohrsänger, Dorn- und Sperbergrasmücke.
Nachdem die Motorsägen verstummt waren, wurde übrig gebliebenes Astwerk zu kleinen Benjeshecken aufgeschichtet, die später ebenfalls gern von Kleintieren aufgesucht werden.
Bernd Schirmeister