OZ vom 14.09.2012
Die Usedomer NABU-Regionalgruppe taufte beim Prätenower Vereinsfest ein Wisentkalb auf „Usina"
Insel Usedom (OZ) - Die NABU-Regionalgruppe Insel Usedom ist Namenspate des jüngsten Wisentkalbes im Wisentgehege Prätenow. Im Rahmen ihres 1. Vereinsfestes hatten die etwa 30 Mitglieder die Wahl aus fünf Namensvorschlägen. Am Ende machte Usina das Rennen. Symbolisch wurde dann von der Vorsitzenden Kathrin Räsch, Wisentexperte Dirk Weichbrodt und dessen Sohn Gero (10) ein Plüschwisent getauft.
Laut Weichbrodt ist Usina das elfte auf Usedom geborene Kalb. Usina wurde am 25. Mai von Powizyta auf die Welt gebracht, die im Sommer 2005 auch für den ersten Nachwuchs im Prätenower Gehege gesorgt hatte. Sie ist das Leittier und gehört mit dem Bullen Pociotek sowie den Kühen Pokemonka und Pojawinka zum Stamm des 2004 eröffneten Wisentgeheges.
Weichbrodt informierte die NABU-Mitglieder auch über die kürzliche internationale Wisent-Fachtagung in Polen. Dort sei die Zahl der weltweit lebenden Wisente auf 4400 beziffert worden, was den höchsten Stand seit Ausrottung der Wisente im Jahr 1919 bedeutet.
Zum NABU-Fest hatte die Regionalgruppe eingeladen, um den Kontakt zu den stillen Mitgliedern zu suchen, die bislang noch nicht zu den regelmäßigen Veranstaltungen kamen. So hatten sich auch einige „Neulinge“ aus Bansin, Dargen, Karlshagen und Wolgast eingefunden, die locker mit gestandenen NABU-Leuten wie Werner Scheibelt, Wolfgang Nehls, Olaf Wenzel oder Bernd Schirmeister ins Gespräch kamen.
Es wurde natürlich auch gefachsimpelt. Der Kettensägenschnitzer Torsten Lauth aus Morgenitz erzählte von seiner Arbeit bei der Bestandserfassung des Rotmilans auf Usedom. 43 Brutpaare hat er gezählt — 18 mit Bruterfolg. Das sei überdurchschnittlich gut, meinte der NABU-Aktive. Stolz auf seine Mauerseglerkolonie ist der Koserower Arnulf Parow, der durch Anbringen von Kästen am Waldschloss Parow rund 15 Mauerseglerbrutpaare zur Untermiete hat.
„Viele Ornithologen sind Einzelkämpfer, das liegt in der Natur der Sache“, hat Kathrin Räsch festgestellt. Deshalb sei es ihr auch ein Anliegen gewesen, das gesellige Miteinander mit dem Vereinsfest im Wisentgehege zu fördern. Es sei ganz wichtig, sich auszutauschen und sich im Ehrenamt den Rücken zu stärken.
Kathrin Räsch freute sich über die vielen neuen Gesichter. Die NABU-Regionalgruppe könne Unterstützung gebrauchen, sei es beim Aufbau einer Kindergruppe oder bei Naturführungen. Sie ist guten Mutes, dass die Zahl der Aktiven wächst.
Informationen: Im Internet unter www.nabu-usedom.de.
Viele Ornithologen sind Einzelkämpfer“.Katharina Räsch,