OZ vom 24.09.2012, G. Nitzsche
Pudagla Der im Pudaglaer Gewerbegebiet ansässige Torsten Lauth ist durch seine ausgezeichneten Kettensägenarbeiten inselweit bekannt. Die Liebe zur Natur lässt ihn aus Holzstämmen Eulen, Adler und andere Tiere, aber auch Bänke, Tische und viele weitere schöne und nützliche Exponate herstellen.
Aber Lauth ist auch ein echter Naturfreund, der die Erfassung von Greifvögeln und deren Beringung sowie Rotmilan-Bestandsaufnahmen durchführt. Auch dafür ist er bei vielen Insulanern bekannt. So meldete sich jetzt eine gewisse Frau Fischer aus Ahlbeck bei ihm in Pudagla. Sie hatte beim Pilzesammeln in Mellenthin einen Seeadler gesehen, der offensichtlich verletzt war. Schnurstracks fuhr Torsten Lauth mit der Frau dorthin und fand schließlich das hilflose Tier.
„Ich habe versucht, den Seeadler einzufangen“, erklärt Lauth. „Es war schnell offensichtlich, dass der Greifvogel nicht mehr fliegen konnte.“ Nach der Sicherstellung der Fänge habe er das Tier später in einer Schonung einfangen und beruhigen können: „Glücklicherweise habe ich im Hafen Rankwitz einige Fischreste bekommen, dazu gab‘s noch einige Eintagsküken — in meiner kleinen Voliere konnte sich das geschwächte Tier dann in Ruhe erholen.”
Über die Beringungszentrale erfuhr der Naturschützer, dass eine Beringung 2008 in der Nähe von Güstrow stattgefunden hat. Nachdem die Heringsdorfer Tierärztin Dr. Christine Muschkowitz das Tier untersucht und keine erkennbaren Verletzungen registriert hat, wird es nun von der Greifvogelstation Woblitz in Brandenburg abgeholt.
Hier sind in einer großen Voliere alle Möglichkeiten gegeben, damit der Seeadler zunächst zu Kräften kommen kann und erst wieder in die Freiheit entlassen wird, wenn er nach etwa zwei bis drei Wochen wieder den Freiflug beherrscht.
Übrigens: Das umsichtige Kümmern um verletzte oder geschwächte Tiere erledigt Torsten Lauth ehrenamtlich.
Sollten auch Sie einmal einem hilflosen Vogel begegnen — Torsten Lauth ist unter ☎ 0174/90 66 167 zu erreichen.
G. Nitzsche