OZ vom 19.07.2012 und Leserbrief OZ vom 21.07.2012
/OZ/SOMMER/SOMMER_V01 vom 19.07.2012
MEIN TIPP
Zum Mümmelkensee bei Bansin auf Usedom
Um sich vom quirligen und stressreichen Theaterbetrieb zu erholen, sucht sich Daniela Schulmeister besonders stille Orte. Einer davon ist das Naturschutzgebiet um den Mümmelkensee bei Bansin auf Usedom. „Es ist dieses besondere Gefühl, auf dem dicken Grasmoor zu laufen,“ erzählt die 48-Jährige, die ein besonderes Gespür für Bewegung hat, denn sie ist Dozentin für Bewegung und Tanz an der Theaterakademie Vorpommern.
OZ/LOKAL/WLG vom 21.07.2012 00:00
OZ LESERBRIEFE
15 Meter tiefes Moor birgt auch Gefahren
Zu einem Ausflugstipp im Sommermagazin zum Mümmelkensee (OZ vom 19. Juli): Das OZ-Sommermagazin wird sowohl von Urlaubern als auch von Einheimischen als Unterstützung bei der Suche nach schönen Urlaubszielen auf der Insel Usedom und dem angrenzenden Festland gern gelesen, vor allem bei den zurzeit herrschenden ungünstigen Wetterbedingungen. Die Tipps der Sommerredaktion stellen dazu eine sinnvolle Ergänzung der übrigen informativen Artikel der Zeitung dar. Wenn dann aber persönliche Erfahrungen und Erlebnisse von Lesern als Tipps wiedergegeben werden, so komme ich ins Grübeln Warum?
Das NSG Mümmelkensee bei Bansin ist ein einzigartiges Stück Natur auf unserer Insel, aber nicht jeder weiß, dass die Dicke der Moorschicht unter dem beschriebenen schönen Schwingrasen 15 Meter beträgt, also für den Menschen schon eine Gefahr darstellt. Darüber hinaus wachsen auf diesem Schwingrasen seltene streng geschützte Moorpflanzen wie der Rundblättrige Sonnentau, der Sumpfporst und verschiedene Moosarten.
Leider müssen wir davon ausgehen, dass bestehende Verbote, diese Schwingrasen zu betreten, außer acht gelassen werden, auch Warnbänder sind da kein Hindernis. Trittschäden können die vorhandene Flora zerstören! So wunderbar, wie das Gebiet um den Mümmelkensee als stiller Ort beschrieben wird, soll er auch in Zukunft bleiben — für die Menschen, bei denen wir Verständnis für die Natur voraussetzen.
Werner Scheibelt, Naturschützer