Arbeitseinsatz auf der Insel Ruden

22.09.2024

Blick auf die Insel Ruden / copyright: Jana Freitag, NABU Insel Usedom
Blick auf die Insel Ruden / copyright: Jana Freitag, NABU Insel Usedom

Am 22. September 2024 fand ein gemeinsamer Arbeitseinsatz unserer NABU-Gruppe auf der Insel Ruden statt. Unterstützt wurden wir dabei von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB), der Naturschutzgesellschaft Vorpommern, die als Betreuer der Insel fungiert, und freiwilligen Helfern. Dieser Arbeitseinsatz war bereits seit unserem letzten Besuch auf dem Ruden im Jahr 2022 geplant, jedoch konnte er aus verschiedenen Gründen im Jahr 2023 nicht durchgeführt werden. Ziel des Einsatzes war es, die Ausbreitung der spätblühenden Traubenkirsche einzudämmen, einer invasiven Art, die in vielen Gebieten auf Usedom, wie z.B. dem Dünenwald zwischen Karlshagen und Peenemünde, bereits nicht mehr kontrollierbar ist.

 

Die Insel Ruden ist ein wertvoller Rückzugsort für zahlreiche Vogelarten und Teil des ältesten Naturschutzgebietes Usedom „Insel Struck und Ruden“ (seit 1925). Besonders wichtig ist das Gebiet für Rast- und Brutvögel. Das NSG bietet nicht nur einen Schutzraum für die Tierwelt, sondern trägt auch zur Erhaltung wertvoller Küstenökosysteme bei. Ihre Naturlandschaft bedarf besonderer Pflege und Schutz, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Genau hier setzte unser Einsatz an.

 

 

Die spätblühende Traubenkirsche ist ein Baum, der ursprünglich aus Nordamerika stammt und sich in Europa invasiv ausbreitet. Ihre Wurzeln können einen Durchmesser von bis zu 5 Metern erreichen, und durch ihre starke Regenerationskraft verdrängt sie einheimische Pflanzenarten. Wo sie Fuß fasst, bleibt wenig Platz für die natürliche Flora.

Auf dem Weg zum Ruden / copyright: Jana Freitag, NABU Insel Usedom
Auf dem Weg zum Ruden / copyright: Jana Freitag, NABU Insel Usedom

Um 10:30 Uhr starteten wir bei bestem Spätsommerwetter in Peenemünde mit einem Schiff der Apollo-Reederei, legten einen Zwischenstopp in Freest ein und erreichten gegen 11:30 Uhr die Insel Ruden. Dort wurden wir herzlich von Ringo Behn von der Naturschutzgesellschaft Vorpommern empfangen. Nach einer kurzen Einweisung bewaffneten sich die 17 Aktiven mit mitgebrachten Spaten, Garten- und Astscheren sowie Handsägen und machten sich an die Arbeit.

Anfangs schien die Aufgabe einfach: Kleine Exemplare der Traubenkirsche ließen sich leicht zurückschneiden. Doch je weiter wir in den Wald vordrangen, desto dichter wurde das Dickicht aus Brombeeren und immer größer wurden die Traubenkirschen. Teilweise standen wir bereits vor stattlichen Bäumen, für deren Rückschnitt Astscheren und Sägen erforderlich waren.

 

Nach gut drei Stunden wurden die Beine und Arme schwer, und so fanden wir uns nach und nach wieder am Startpunkt ein. Am Hafen warteten bereits Chris und Kerstin, die aktuellen Betreuer der Insel, auf uns und verwöhnten uns mit selbstgebackenen Scones und einem erfrischenden Kräutertee aus Kräutern von der Insel. 

Lena hatte zusätzlich eine köstliche Kürbissuppe, Wiener Würstchen und Baguettes organisiert. In lockerer und gemütlicher Atmosphäre konnten wir unsere Kräfte wieder auftanken.

 

Einige Teilnehmer nutzten die verbleibende Zeit für einen Rundgang zum Turm der Insel, bevor wir uns um 17:00 Uhr wieder per Schiff auf den Heimweg machten – niemand wurde vergessen!

 

Am Ende war sich die Gruppe einig: Dieser Einsatz war nicht der letzte! Gemeinsam wollen wir weiter gegen die Ausbreitung der spätblühenden Traubenkirsche auf der Insel Ruden vorgehen.

 

Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz!

Bericht: Jana Freitag
Fotos: Jana Freitag, Marisa Kaster