Am 14. September 2024 war unsere NABU-Gruppe beim 5. Tag der Vereine in Karlshagen mit einem Informationsstand vertreten. Interessierte Besucher konnten sich über unsere Naturschutzarbeit auf der Insel Usedom informieren. Besonders freute uns, dass wir einige Interessenten zu unserer nächsten Arbeitsberatung einladen konnten.
Leider zeigte sich aber auch, dass das Interesse an aktiver Naturschutzarbeit noch größer sein könnte. Wir werden zukünftig weiterhin an solchen Veranstaltungen teilnehmen, um das Bewusstsein für die Bedeutung des Natur- und Artenschutzes weiter zu schärfen und mehr Menschen für unsere Arbeit zu begeistern.
Insgesamt war der Tag für uns trotzdem ein Erfolg und wir freuen uns auf die nächsten Gelegenheiten, unsere Arbeit vorzustellen und neue Unterstützer zu gewinnen.
In der vergangenen Wochen wurde am Usedomer Strand eine für unsere Region eher seltene Besucherin gesichtet - eine Heringsmöwe.
Die Heringsmöwe kann leicht mit anderen Möwenarten verwechselt werden, insbesondere mit der Silbermöwe, mit der sie verwandt ist, oder mit der Mantelmöwe. Doch es gibt einige Unterscheidungsmerkmale, die es erleichtern, die Heringsmöwe zu identifizieren:
Die Heringsmöwe ist etwas zierlicher als die Silbermöwe, und deutlich kleiner als die große, massive Mantelmöwe. Sie hat eine schlanke, elegante Silhouette mit einem relativ schmalen Schnabel.
Das Gefieder der Heringsmöwe ist im Allgemeinen dunkler als das der Silbermöwe. Sie hat graue Flügel mit dunkleren Flecken und Streifen, während die Silbermöwe eher einheitlich grau ist. Die Mantelmöwe hat ein dunkleres Gefieder als die Heringsmöwe, mit einem deutlich dunkleren Mantel und Flügeln. Die Heringsmöwe hat im Allgemeinen eine hellere Unterseite der Flügel im Flug.
Die Beine der Heringsmöwe sind gelblich-grün, während die Silbermöwe rosa bis fleischfarben gefärbte Beine hat.
Diese seltene Sichtung der Heringsmöwe am Usedomer Strand zeigt die Vielfalt der Vogelwelt in unserer Region.
Sichtung am 29.04.2024 durch Marisa Kaster
Einen eher seltenen Gast kann man aktuell auf der Insel Usedom beobachten. Unser Gruppenmitglied Marisa Kaster hatte das Vergnügen, diesen wunderschönen Fasan in der Nähe von Wolgast zu entdecken. Der Fasan scheint recht zutraulich zu sein und begleitete sie eine Weile.
Ursprünglich stammen Fasane aus Mittelasien, leben aber inzwischen, auch aufgrund regelmäßiger Aussetzungen, in ganz Mittel- und Westeuropa. Zu entdecken ist der Fasan überwiegend in Feldfluren.
Fasane gelten in Deutschland als besonders geschützte Art. Im Laufe der letzten Jahre sind die Bestände in ganz Deutschland eingebrochen. Die Gründe dafür sind u.a. harte Winter mit Schnee und nasse Sommer, aber auch intensive Landwirtschaft, die Arten der Agrarlandschaft zusetzt.
Inzwischen hat es der Hühnervogel bereits in die Ostseezeitung geschafft. Bleibt zu hoffen, dass unser Usedomer Fasan sich noch lange auf unserer Insel wohlfühlt.
Am 8.2.2023 bei der Monatsversammlung der NABU-Regionalgruppe Usedom hatte Kathrin Räsch angeregt, Wolfgang Nehls auf seiner vertrauten Begehungstrecke des Gnitz zu begleiten.
Der Dienstagmorgen (14.02.23) war grau mild, fast windstill. Es lag eine hohe geschlossene Wolkendecke über Usedom. Marisa Kaster, Karl-Heinz Loitz und Cornelius Friedrich trafen sich in
Bansin und holten Wolfgang um 10 Uhr in Zinnowitz ab. Ziel waren die ihm dort oft begangenen Bereiche.
Erste Station war der Hafen von Krummin und seine alten Bekannten waren schon da : Gänsesäger, links im kleinen Ruderboothafen, auch weiter draussen im offenen Achterwasser, dazu auch
Haubentaucher, Zwergsäger, Stockenten und etliche andere Unerkannte, abseits am Schilf einige Höcker- und Singschwäne.
Wolfgang ließ von der Hafenkante seinen Blick von rechts nach links über den gegenüber der Krumminer Wiek liegenden, sanft gewellten Gnitz wandern - Weisser Berg, Fuchsberg, Fliederberg,
Freitagsberg. Zu jedem hatte er seine Erinnerungen. Er beschrieb den einzigen Punkt im Peenestrom vor der Südspitze des Gnitz, von dem aus drei Kirchtürme zu sehen sind : von Lassan, Wolgast und
Usedom. War man dorthin mit Freunden gerudert, war dies Anlass für einen Schnaps.
Von Krummin fuhren wir über den Deich Richtung Neuendorf nach Lütow zum Ferienresort Möwenort und gingen die halbe Strecke Richtung Gnitzer Spitze, um danach zur ‚Mell‘, einer flachen Ausbuchtung des Achterwassers bei Zinnowitz zu fahren.
Für Marisa und Cornelius war dies eine neue Ecke. Der Deich bildete einen gut begehbaren Weg. Vor uns rastete ein Trupp von ca. 80 Weisswangengänsen, die uns überraschend nah herankommen ließen. In größerer Entfernung lagerte eine gleich grosse Gruppe von Bless- und Graugänsen, die sich weder an uns noch einem joggenden Paar störten. Nicht zu sehen waren die Biber, jedoch ihre Spuren - die Wechsel vom Wasser über den Deich und hin zu den hellen Kegeln der von ihnen gefällten Weiden.
Zu jedem Winkel hatte Wolfgang eine Geschichte. Er wusste: Adler können nicht zählen. Zur Beobachtung eines Seeadlerhorstes gingen sie früher zu zweit zu einem nahen Schirmversteck, was die Adler aufsteigen ließ. Dann ging einer zurück und auch die Adler kamen wieder.
Gegen Mittag kehrten wir nach Zinnowitz zurück und Wolfgang lud uns zum Ausklang zu Kaffe und Kuchen ein. So endete für uns ein reicher Vormittag auch noch lecker. Wir wollen einen solchen Ausflug wiederholen, denn das Gute im Leben möchte nicht nur erinnert, sondern erneut gelebt werden.
Bericht: Cornelius Friedrich
Fotos: Marisa Kaster, Cornelius Friedrich
Unser Mitstreiter Winfried Becker hatte das große Glück, dieses Familienbild der Kraniche an der Zerninseesenke zu beobachten.
Wenngleich uns die Störche immer mehr verlassen, so scheint die Entwicklung bei den Kranichen in eine positive Richtung zu nehmen.
Auch bei den Schellenten kündigt sich Nachwuchs an. Vor 2 Jahren wurden durch unsere Regionalgruppe mehrere Nistkästen für Schellenten angebracht. In diesem Jahr konnten wir nun erstmals
feststellen, dass diese Kästen für die Brut genutzt werden. Das Foto zeigt bereits die zweite Brut in diesem Jahr. Die erste Entenmutter hatte 11 Junge erfolgreich "zu Wasser
gebracht".
Wir freuen uns, dass sich unsere Arbeit an dieser Stelle ausgezahlt hat und wir somit wieder einen Teil zum Artenschutz beitragen konnten.
Unsere Berichte zum Nistkastenbau kann man hier noch einmal nachlesen:
Entwicklung der Schellenten am Wolgastsee
Vielen Dank an Winfried Becker für die Fotos und das Teilen der Beobachtungen!
Karin Ott aus Koserow konnte Ende Februar auf der Insel Rügen in Binz am Schmachter See die Formation der Stare beobachten.
Stare gelten als gesellige Brutvögel, die sich vor allem außerhalb der Brutzeit zu großen Schwärmen zusammenfinden und spektakuläre Formationsflüge vollführen. Eine solche Formation kann man gut auf den Fotos von Frau Ott erkennen.
Mittlerweile gehört der Star leider zu einer gefährdeten Art in Deutschland.
Vielen Dank an Karin Ott für die Zusendung dieser beeindruckenden Fotos!
Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie hat die Notfallpläne für Sturmfluten und Hochwasser aktualisiert. Dabei wurden drei Szenarien berechnet:
Bereits beim ersten Szenario würde der Bereich zwischen Zempin und Koserow komplett unter Wasser stehen, die Orte selbst wären aber kaum betroffen. Beim zweiten Szenario würden die östlichen Wohngebiete einen guten halben Meter unter Wasser stehen und Damerow sogar komplett bis zu einem Meter. Bei einem Extremhochwasser würde Zempin komplett versinken, ebenso die Bundesstrasse B111.
Durch das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommerns wurde angekündigt, mehr in den Küstenschutz zu investieren.
Ab 01. Januar 2020 gilt die neue Biberverordnung in Mecklenburg-Vorpommern. Demnach können Maßnahmen gegen Biber ergriffen werden, wenn diese dem Menschen zu sehr in die Quere kommen. Dies betrifft z.B. Wasser- und Bodenverbände oder Unternehmen wie die Bahn.
Laut Biberverordnung sind solche Maßnahmen allerdings nur dann zulässig, wenn es keine zumutbaren Alternativen gibt, so das Schweriner Umweltministerium. Welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, darf allerdings nur durch geschultes Personal entschieden werden.
Der NABU-MV sieht bisher keine Gefahr für den Artenschutz, solange die Population durch die neue Verordnung nicht bedroht wird. Es fehle an Rechtssicherheit, da die neue Regelung in MV nicht durch das strengere EU-Gesetz gedeckt ist. Jäger, die zu Unrecht ein Tier abschießen, können dafür haftbar gemacht werden. Das könnte viele Jäger abschrecken, außerdem erfüllen Schutzmaßnahmen wie die Umsiedlung der Biber oder Metallgitter in gefährdeten Dämmen meistens ihren Zweck.
Biber gehören zu den streng geschützten Tieren. Ihre Zahl wird in Mecklenburg-Vorpommern aktuell auf 2000 - 3000 Tiere geschätzt, nachdem sie zum Ende des 20. Jahrhunderts weitgehend verschwunden waren.
Durch die neue Biberverordnung kann nun nach dem Wolf eine weitere geschützte Art in Mecklenburg-Vorpommern getötet werden.
Die neue Bundesverordnung zum Abschuss von Problemwölfen hält der NABU Mecklenburg-Vorpommern nicht für sinnvoll. Gegenüber der Ostseezeitung äußerte sich der Landesvorsitzende Stephan Schwill zu der Verordnung. Da etablierte Wölfe lernen, dass ein Schutzzaun wehtut, werden sie sich zukünftig von diesem fernhalten. Neue Wölfe, die ein Revier eines verstorbenen oder umgesiedelten Wolfes übernehmen, wissen dies noch nicht. Somit könne sich der Konflikt zwischen Nutztierhaltern und Wölfen verschärfen.
In Mecklenburg-Vorpommern leben aktuell 8 Wolfsrudel und 2 Paare.